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Vom Helden zum Krüppel
Der Erste Weltkrieg war ein enormer Abnutzungskrieg. Die Schlacht um Verdun 1916 zwischen Deutschland und Frankreich gilt als das blutigste Kapitel in diesem Krieg. Im Kampf um nur wenige Hundert Meter Boden fielen ganze Armeen. Für eine Generation von Deutschen und Franzosen war die Schlacht an der Westfront ein traumatisches Erlebnis und wurde zum Inbegriff der Grausamkeit des Krieges – zum Symbol eines sinnlosen Todes.
Neben Millionen von Toten gab es im Ersten Weltkrieg auch über zwanzig Millionen verletzte Soldaten. Oft waren die zerschossenen Gliedmassen nicht mehr zu retten und mussten amputiert werden. Viele Betroffene erhielten einfache Ersatzgliedmassen aus Holz oder Metall. An der Universität in Zürich erzielte der deutsche Arzt Ferdinand Sauerbruch mit dem nach ihm benannten «Sauerbruch-Arm» wesentliche Fortschritte. Er entwickelte eine Armprothese, die die Hand schliessen und zugreifen liess.
Auftrag 1:
Schauen Sie sich den folgenden Film an. Beschreiben Sie die Haltung gegenüber den Kriegsinvaliden.
Die Zwanziger Jahre: Kriegskrüppel und Prothesen
Der Erste Weltkrieg war auch ein «Nervenkrieg». Die Grabenkämpfe verursachten nicht nur physische Verletzungen. Das ohnmächtige Warten auf den Tod machte die Soldaten verrückt. Bereits kurz nach Kriegsbeginn sickerten Nachrichten von der Front durch. Es wurde von verwirrten Patienten berichtet, die ohne sichtbaren Wunden in Spitälern und Lazaretten eintrafen.
Viele Soldaten kehrten mit schweren Neurosen von den Schlachtfeldern zurück. Das wochen- und monatelange intensive und ohrenbetäubende Granatenfeuer, die unerträgliche Ruhe dazwischen, der blutige Regen zerrissener Kameraden, der allgegenwärtige Anblick und Geruch verstümmelter Körper, die ständige Angst vor dem Tod riefen lebenslange Traumata hervor. Nur wenige Erkrankte erhielten die nötige psychologische Hilfe.