Ernährungsweisen

Menschen ernähren sich sehr unterschiedlich. Wir stellen hier verschiedene Ernährungsweisen vor. 

«Allesessende» (auch Omnivore genannt, wobei dieser Begriff eher ins Tierreich passt)

Die Allesesser*innen essen gemäss ihrem Namen alles, was für den Menschen geniessbar und zu verwerten ist. Dazu zählen neben pflanzlichen Produkten auch Fleisch, Fisch, Ei- und Milchprodukte. Ganz alles isst der «Allesesser»-Mensch dann aber doch nicht. Knochen und einige innere Organe von Tieren sind nicht verdaubar. Zu den nicht verdaubaren Dingen zählen zudem die Gräten im Fisch oder die Schale vom Ei. Dies unterscheidet den Menschen von anderen fleischfressenden Säugetieren, die mithilfe ihrer körperlichen Eigenschaften (z. B. einer 1-mal stärkeren Salzsäure im Magen) keine Mühe haben, solche für uns ungeniessbaren Nahrungsbestandteile (tierischer Natur) zu verdauen.

1980 betrug der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch in der Schweiz noch 64,4 Kilogramm im ganzen Jahr. Dieser Wert ist in den letzten 30 Jahren kontinuierlich gesunken. Im Jahr 2020 konsumierten die Schweizerinnen und Schweizer im Schnitt noch ca. 50 Kilogramm Fleisch. Am beliebtesten war im Jahr 2020 bei den Schweizerinnen und Schweizern trotz langjährigem Konsumrückgang nach wie vor das Schweinefleisch mit einem Anteil von 41 Prozent am gesamten Fleischkonsum.

Etwa 70 Prozent der in der Schweiz lebenden Personen zählen zu den «Allesessenden».

Flexitarier*innen

Die Flexitarier (Ursprung: engl. flexitarian = flexible + vegetarian) sind die Flexiblen unter den Allesessern – oder unter den Vegetariern. Sie lehnen die Massentierhaltung ab, möchten die Umwelt schützen, ihre Gesundheit fördern und trotzdem nicht ganz auf Fleisch verzichten. Definiert werden die Flexitarier als Personen mit einem Fleischverzicht an mindestens drei Tagen pro Woche. Etwa 20 Prozent der Menschen in der Schweiz ernähren sich auf diese Art und Weise.

Vegetarier*innen

Menschen, die sich von pflanzlichen Lebensmitteln ernähren, werden häufig zusammenfassend als Vegetarier bezeichnet. Doch es gibt feine Unterschiede in der Ernährungsform.

Vegetarisch zu essen ist kein neuer Trend. Schon der griechische Philosoph Pythagoras plädierte in der Antike für die vegetarische Ernährung. Das Wort Vegetarismus leitet sich aus dem Lateinischen ab: Hier steht vegetare für wachsen und beleben. Die vegetarische Ernährung ist mehr als nur die rein pflanzliche Ernährung. Sie ist auch ein Lebensstil. Das zeigen die Beweggründe, die ethischer, sozialer, gesundheitlicher und auch ökologischer Art sein können.

Grundsätzlich werden folgende Formen des Vegetarismus unterschieden:

  • Ovo-lacto-pesco-Vegetarier*innen (lat.: ovum, Ei; lat.: lac, Milch; lat.: piscis, Fisch), auch Pescetarier genannt, verzichten in ihrer Ernährung auf Fleisch. Der Verzehr von Fisch, Ei- und Milchprodukten ist für sie jedoch vertretbar.

  • Ovo-lacto-Vegetarier*innen verzichten auf den Konsum von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten, behalten aber weiterhin den Verzehr von Ei- und Milchprodukten bei.

  • Lacto-Vegetarier*innen lehnen auch das Essen von Eiern ab, lediglich Milchprodukte bleiben im Speiseplan erhalten.

  • Ovo-Vegetarier*innen ernähren sich von pflanzlichen Lebensmitteln und zusätzlich von Eiern. Milchprodukte lehnen sie ab.

In der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein ernähren sich knapp 288 000 Personen vegan oder vegetarisch, was 4,7 Prozent der Bevölkerung entspricht. Die Anzahl von Vegetarier*innen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen.

Veganer*innen

Wer sich vegan ernährt, verzichtet auf alle Nahrungsmittel tierischen Ursprungs. Einige meiden darüber hinaus auch andere Tierprodukte (z. B. Leder) und lehnen weitere Formen der Nutzung von Tieren ab (z. B. Tierversuche). Der Veganismus stützt sich auf Argumente aus den Bereichen Tierethik, Umweltschutz, Welthunger, Gesundheit und Religion. Der Veganismus ist ursprünglich aus dem Vegetarismus entstanden.

Laut Schätzungen lebten 2021 in der Schweiz und Liechtenstein rund 38 000 Veganer*innen, was etwa 0,6 Prozent der Bevölkerung entspricht. Die Anzahl der Menschen, die sich so ernähren, ist in den letzten Jahren gewachsen, der Wert hat sich in der Schweiz im Vergleich zum Jahr 2020 sogar verdoppelt.

Frutarier*innen

Frutarierinnen streben eine Ernährung mit pflanzlichen Produkten an, die nicht die Beschädigung der Pflanze zur Folge haben, von der sie stammen. Dazu gehören etwa Obst, Nüsse und Samen. Manche Frutarierinnen verzehren nur Obst, das bereits vom Baum gefallen ist, aber auch Getreide, da es bei der Ernte schon abgestorben sei. Knollen, Blätter oder Wurzeln von Nahrungspflanzen sowie Lebensmittel tierischen Ursprungs werden dagegen ausgeschlossen. Die Verwendung der Früchte von Gemüsepflanzen ist unter Frutarierinnen umstritten. Manche Frutarier nehmen pflanzliche Öle und Honig zu sich, andere vermeiden den Verzehr von Honigprodukten. So wie Veganerinnen den Tieren das Recht auf ein artgerechtes Leben zusprechen, wollen Frutarier*innen dieses Recht auch Pflanzen gewähren.

 

Quellen:

www.alnatura.de/de-de/magazin/ernaehrungsformen/ Zugriff: 13.6.22

https://de.wikipedia.org/wiki/Vegetarismus Zugriff: 13.6.22

https://de.wikipedia.org/wiki/Veganismus Zugriff: 13.6.22

https://de.wikipedia.org/wiki/Frutarier Zugriff: 13.6.22

www.swissveg.ch/veg-umfrage Zugriff: 13.6.22