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Nachhaltig essen
Avocado, Mango oder Bio-Beef – was darf ich eigentlich noch essen und wie oft? Was muss ich beachten, wenn ich nachhaltig essen will? Welche Lebensmittel belasten die Umwelt besonders stark? Das sind Fragen, die bei einer nachhaltigen Ernährung eine wichtige Rolle spielen.
Ein Drittel der Treibhausgasemissionen gehen aufs Konto der Lebensmittelproduktion. Da wir mehrmals täglich essen, hat dies einen grossen Einfluss auf die Umwelt. Die verschiedenen Lebensmittel haben eine unterschiedliche Ökobilanz. Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle:
Anbau
Produktion
Verpackung
Transport
Erste Wahl: regional und saisonal
Wer sich nachhaltig ernähren will, greift am besten zu frischem Obst und Gemüse aus der Region. Denn: Je kürzer die Wege der Lebensmittel, umso besser für die Umwelt. Am stärksten ins Gewicht fallen Flugtransporte. Je näher die Produkte angebaut werden, desto kürzer sind die Wege, es fallen weniger Transportkosten an und meist wird auch weniger Verpackung benötigt. Aufwendiges Herstellen, Entsorgen und Recycling von Verpackungsmaterial kann vermieden werden. Darüber hinaus weisen saisonale Produkte häufig eine bessere CO2-Bilanz auf. Nicht nur Obst und Gemüse kann regional bezogen werden. Auch für Fleisch gilt: Je lokaler, desto nachhaltiger.
Wenn regionale Produkte gekauft werden, steigert sich zudem die Wertschöpfung in der Region. Landwirtinnen und Erzeugerinnen können ihre Arbeitsplätze erhalten.
Wissen, woher die Ware kommt und wie sie produziert wird
Aber Achtung: Auch lokal angebautes Gemüse kann einen hohen ökologischen Fussabdruck aufweisen. Zwei Faktoren spielen dabei eine Rolle: der Anbau im Treibhaus und der Einsatz von Dünger. Treibhäuser verbrauchen sehr viel Energie, unter anderem wegen des hohen Wasserverbrauchs. Auch Gemüse vom Feld kann umweltschädlich sein. Es kommt darauf an, wie viel Dünger eingesetzt wird. Beim Düngen entsteht Lachgas, dieses Gas ist 300-mal klimaschädlicher als CO2. Bio-Anbau ist dementsprechend nachhaltiger als herkömmlicher Anbau mit Düngereinsatz.
In der Schweiz existieren einige wenige CO2-neutrale Gewächshäuser. Werden z. B. Tomaten dort gezüchtet, haben diese eine sehr gute CO2-Bilanz.
Food Waste reduzieren
Unter Food Waste oder Lebensmittelverlusten werden alle Lebensmittel verstanden, die für den menschlichen Verzehr produziert wurden, aber nicht von Menschen gegessen werden. In der Schweiz landet ein Drittel der Lebensmittel im Abfall. Pro Jahr sind das in der Schweiz derzeit 2,6 Millionen Tonnen einwandfreie Lebensmittel. 39 Prozent davon stammen aus den Haushalten. Weitere Verursacher sind die Lebensmittelindustrie (37 Prozent), die Gastronomie (11 Prozent), die Landwirtschaft (9 Prozent) und der Detailhandel (4 Prozent).
Food Waste kann mit einfachen Tipps vermindert werden:
Einkaufslisten erstellen
○ Nur so viel einkaufen, wie gebraucht wird
○ Nicht mit leerem Magen einkaufen
Haltbarkeit der Lebensmittel verlängern
○ den Sinnen vertrauen (Lebensmittel sind oft über das angegebene Haltbarkeitsdatum hinaus geniessbar)
○ Waren im Kühlschrank lagern
○ Essensreste aufbewahren und später konsumieren
Kleinere Mengen kochen und servieren
Reste verwerten mit etwas Kreativität
Weniger Fleisch konsumieren
Fleisch braucht in der Produktion deutlich mehr landwirtschaftliche Fläche und ist energieaufwendiger als Obst und Gemüse, wodurch es deutlich mehr CO2 verursacht.
Es gibt einige Möglichkeiten, beim Thema Fleisch nachhaltigere Wege zu beschreiten.
Generell sollte Fleisch bewusst genossen werden. Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lautet 300 bis 600 Gramm Fleisch, Fleischerzeugnisse und Wurstwaren pro Woche. Das ist bei normal grossen Portionen maximal an drei Wochentagen ein Stück Fleisch. Ausserdem rät sie, weisses Fleisch von Geflügel vor rotem (Rind, Schaf, Schwein) zu bevorzugen.
Neben dem Klima- spielt dabei auch der Gesundheitsaspekt eine Rolle. Wenn Fleisch gegessen wird, sollte man auf hochwertige Qualität (am besten Bio) achten.
Bestimmte Fleischteile wie die Pouletbrust oder das Filetstück werden immer beliebter, während andere Teile wie Schenkel oder Innereien weniger gefragt sind. Dieser ausgewählte Konsum von bestimmten Fleischteilen ist wenig nachhaltig. Besser ist es, das ganze Tier oder auch mal die weniger beliebten (und günstigeren) Teile zu essen (nose-to-tail).
Inzwischen gibt es etliche Unternehmen, die sogenanntes In-Vitro-Fleisch (Laborfleisch) produzieren. Ziel ist es, Fleisch für den menschlichen Verzehr in einem sehr grossen Massstab produzieren zu können, ohne dass dabei ein Tier sein Leben lassen muss.
Quellen:
www.stadt-zuerich.ch/gud/de/index/umwelt_energie/ernaehrung/was-bedeutet-nachhaltige-ernaehrung.html Zugriff: 13.6.22
https://landeszentrum-bw.de/,Lde/Startseite/wissen/Nachhaltig+essen_+regional_+saisonal+und+pflanzlich Zugriff: 13.6.22
https://schweizerfleisch.ch/kochwissen/nose-to-tail-0 Zugriff: 13.6.22
https://de.wikipedia.org/wiki/In-vitro-Fleisch Zugriff: 13.6.22