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Datenschutz bei Open Airs
Der Begriff «gläserner Kunde» ist den meisten von uns geläufig, seit den Fortschritten in der Chiptechnik und den kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten, die auch an Open-Air-Festivals Einzug halten, dürfte dieser Begriff auch bald auf alle Festivalbesucherinnen und -besucher angewendet werden.
Vorbei sind die Zeiten, wo man seine Wertgegenstände in einem Bauchtäschchen mit sich rumtragen musste – moderne Festivalveranstalter setzen auf Chips in den Armbändern, die gleichzeitig als Eintrittskarte gelten.
Die Vorteile sind klar: kürzere Warteschlangen, weil die Leute in der Schlange nicht mehr ihr Kleingeld aus dem Portemonnaie hervorkramen müssen; besagtes Portemonnaie kann nicht verloren gehen und auch nicht gestohlen werden.
Die Nachteile werden erst auf den zweiten Blick sichtbar: Zwar können Festivalbesucherinnen und -besucher am Ende des Festivals mittels ihres Kontos prüfen, was und wo sie konsumiert haben; aber auch die Betreiber des Systems haben Zugriff auf diese Daten und können sie auswerten. Es ist also denkbar, dass man in Zukunft auf Festivals mit personalisierter Werbung konfrontiert wird.
Momentan werden bereits die Verkäufe an den Essens- und Getränkeständen ausgewertet, besonders lukrative Stände werden intensiver bewirtschaftet, während schlecht laufende Stände beim nächsten Festival gestrichen werden.
Datenschutz-Verordnung der EU
Seit dem 25. Mai 2018 gilt in den EU-Staaten die neue Datenschutz-Verordnung. Ziel der EU ist es, die Bürgerinnen und Bürger vor Datenmissbrauch zu schützen. Gemäss der neuen Verordnung dürfen personenbezogene Daten nur mit Erlaubnis der oder des Betroffenen analysiert und verarbeitet werden. EU-Bürgerinnen und -Bürger haben zudem das Recht auf Vergessen – das heisst, das Recht die Löschung ihrer Daten zu fordern.
Unternehmen, die sich nicht an diese Vorgaben halten, müssen mit saftigen Bussen rechnen. Obwohl die Schweiz nicht Mitglied der EU ist, haben EU-Gesetze erfahrungsgemäss grossen Einfluss auf unsere Gesetzgebung. Schweizer Firmen, die Geschäfte in der EU tätigen, müssen sich aber ohnehin den EU-Gesetzen fügen.
Auftrag:
Notieren Sie auf einem Flipchart Pro- und Kontra-Argumente für den Einsatz von Chips auf Festivals und präsentieren Sie Ihre Resultate der Klasse.