Geschichte der Open-Air-Festivals

Festivals gibt es schon seit der Antike, Könige und Fürstinnen inszenierten Festspiele mit Theater, Wettspielen und Musik, um ihren Reichtum zur Schau zu stellen. Die Musik wurde vor allem in Kirchen und bei Hofe aufgeführt, oft in einem rituellen Zusammenhang. Erst ab dem 18. Jahrhundert wurden öffentliche, kostenpflichtige Konzerte in eigens gebauten Konzertsälen aufgeführt. Die ersten Festivals in Westeuropa waren denn auch klassische Konzerte mit religiöser Musik.

Open-Air-Festivals, wie wir sie kennen, gibt es seit den 1960er-Jahren. Das erste grosse Festival wurde 1959 in den USA aufgeführt: das «Newport Folk Festival». In dieser Zeit entwickelte sich in den USA eine Studentenbewegung, die sich gegen den Vietnamkrieg aussprach. Die Informationsveranstaltungen, die die Studentinnen und Studenten organisierten, hatten oft ein musikalisches Begleitprogramm. Ein «Music, Love and Flowers»-Festival wurde schliesslich 1967 in Monterey abgehalten; zahlreiche bekannte Bands wie «The Who» oder «The Grateful Dead» traten auf – rund 200 000 Besucherinnen und Besucher hörten drei Tage lange über 30 Bands.

Obwohl es nicht das erste Open-Air-Festival war, ist das 1969 veranstaltete Woodstock-Festival wohl das bekannteste Freiluftfest. Der Mythos um Woodstock dürfte vor allem auf einen Dokumentarfilm zurückzuführen sein, der die positiven Aspekte besonders hervorhebt und idealisiert.

Europäische Festival-Veranstalter zögerten aufgrund ihrer mangelnden Erfahrung, derart grosse Festivals zu organisieren. Eines der ersten grossen Festivals war das «Isle of Wight»-Festival in Grossbritannien, rund 150 000 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten den Anlass. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich auch auf dem europäischen Festland eine Open-Air-Kultur.

Montreux Jazz Festival

Musikveranstaltungen werden in der Regel durch den Verkauf von Eintrittskarten oder Vorschüsse der Veranstalter finanziert. Das Montreux Festival hingegen wurde in seinen Ursprüngen auch von lokalen Unternehmen unterstützt, die Montreux als exklusiven Nobel-Ort bewerben wollten und sich so zahlungskräftige Kundschaft erhofften.