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Jahresrückblick 2020
Das Jahr 2020 geht dem Ende entgegen. Auf dieser Website werden Sie auf bewegende und wichtige Ereignisse der vergangenen Monate zurückblicken und sich mit einem Thema auseinandersetzen.
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Rückblick 2022
Am 26. Januar 2020 kam Kobe Bryant bei einem Helikopterabsturz ums Leben. Der NBA-Spieler war einer der bekanntesten und besten Basketballer seiner Generation.
Der mehrfache NBA-Allstar wuchs in einer basketballbegeisterten Familie auf: Seine Mutter war Basketballtrainerin und sein Vater NBA-Spieler. Die Familie lebte einige Jahre in Italien, da der Vater nach dem Ende seiner NBA-Karriere in der italienischen Liga spielte. Als Kobe 14 Jahre alt war, kehrte die Familie wieder in die USA zurück.
Mit 17 Jahren entschied er sich, an der NBA Draft teilzunehmen, dies, obwohl er mit seinen guten Noten an einem College hätte studieren können. Er streifte sich das Trikot der Los Angeles Lakers über und blieb dem Club in den kommenden Jahren treu.
Zusammen mit dem legendären Coach Phil Jackson und einem Kader mit Mitspielern wie Shaquille O’Neal gewann Bryant in den Saisons 1999/2000 bis 2001/2002 dreimal die NBA-Meisterschaft. Er erhielt viele Auszeichnungen und wurde von Fans und Fachleuten als einer der besten Shooting Guards und Basketballspieler aller Zeiten angesehen.
Das bis dahin makellose Image Bryants wurde in den folgenden Jahren angekratzt: Trotz herausragender individueller Leistung auf dem Court gelang es den Lakers nicht, in den NBA-Final einzuziehen. Phil Jackson verliess die Lakers und bezeichnete Kobe als «uncoachbar». Zudem wurde Kobe Bryant ein sexueller Übergriff vorgeworfen, und er versäumte Spiele, da er vor Gericht erscheinen musste. Eine Hotelangestellte sagte aus, dass sie von ihm vergewaltigt worden sei. Der Prozess wurde schliesslich aussergerichtlich beigelegt.
In der Saison 2008/2009 und 2009/2010 gewannen die Lakers – unter der Regie des wiedereingestellten Phil Jackson – erneut die NBA-Meisterschaften. Obwohl die Lakers in den darauffolgenden Jahren keine Meisterschaft mehr gewannen, spielte Kobe Bryant immer noch auf einem hohen Niveau.
Kobe Bryant war seit 2001 verheiratet und Vater von vier Töchtern. Der tödliche Unfall ereignete sich, als er zusammen mit seiner zweitältesten Tochter, der 13-jährigen Gianna, und sechs weiteren Passagieren an ein Basketballturnier fliegen wollte, an dem das Team seiner Tochter teilnahm. Aufgrund von starkem Nebel streifte der Helikopter einen Hügel und stürzte ab. Bryant wurde 41 Jahre alt.
The Game When Kobe Bryant Scored 81 Points & Became The Legend | January 22, 2006 (Video)
Am 9. Februar 2020 haben die Schweizerinnen und Schweizer dafür votiert, dass zukünftig niemand mehr wegen seiner oder ihrer Sexualität diskriminiert werden darf. Bislang war nur Diskriminierung aus religiösen oder rassistischen Gründen verboten.
Die Gesetzesänderung bedeutet konkret, dass seit dem 1. Juli 2020 bestraft wird, wer Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert. Grundlage dieser möglichen Bestrafung bildet eine Änderung des Strafgesetzbuches (Artikel 261bis) und des Militärstrafrechts (Artikel 171c). Ziel ist es, Menschen vor verschiedenen Arten der Diskriminierung zu schützen. Eine Rassismus-Strafnorm gibt es bereits seit einigen Jahren, nun werden auch Menschen geschützt, welche aufgrund ihrer sexuellen Orientierung beleidigt oder benachteiligt werden.
Das neue Gesetz unterliegt wichtigen Bestimmungen:
- Diskriminierendes Verhalten ist nur strafbar, wenn es vorsätzlich erfolgt. Das heisst, der Täter oder die Täterin ist sich bewusst, dass das Verhalten jemand anderen herabwürdigt, und tut es trotzdem oder gerade deshalb.
- Diskriminierendes Verhalten ist nur strafbar, wenn es die Menschenwürde verletzt. Das ist der Fall, wenn gewissen Personen Rechte abgesprochen oder sie als minderwertig bezeichnet oder behandelt werden.
- Weiterhin dürften kritische Meinungen geäussert werden.
- Provokative Bemerkungen, Karikaturen und Witze sind nicht diskriminierend und werden aufgrund der erweiterten Strafnorm nicht bestraft – solange sie nicht die Menschenwürde verletzen.
Das Parlament hat den Artikel bereits im Dezember 2018 ergänzt. Eine Gruppierung von Stimmberechtigten war mit dieser Änderung nicht einverstanden, weswegen sie von einem Schweizer Mitwirkungsrecht Gebrauch gemacht haben – dem Referendum. Aus diesem Grund kam diese Vorlage überhaupt zur Abstimmung. Die Gegner*innen argumentierten, das Gesetz sei ein Zensurgesetz, das die Meinungs- und die Gewissensfreiheit bedrohe. Die Befürworter*innen hielten dagegen und argumentierten, die Meinungsfreiheit sei nicht bedroht, da nur diskriminierende Äusserungen, welche öffentlich gemacht werden, verboten werden. Mit diesem – und anderen Argumenten – konnte die Befürworterseite punkten. Die Vorlage wurde mit 63,1% Ja-Stimmen klar angenommen.
Der Bundesrat stufte Mitte März aufgrund der Verbreitung des Coronavirus die Situation in der Schweiz als sogenannt ausserordentliche Lage ein. Er verschärfte ausserdem die bereits bestehenden Massnahmen. Dazu gehörten das Verbot von Präsenzunterricht an allen Bildungseinrichtungen, die Schliessung von Einrichtungen und das Verbot von Veranstaltungen. Es kam zum sogenannten Lockdown.
Mitte März beschleunigte sich die Ausbreitung des Coronavirus rasant, weswegen sich der Bundesrat gezwungen sah, zu handeln. Alle Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe mussten vorübergehend schliessen. Davon betroffen waren Märkte, Theater, Sportzentren, Skigebiete und so weiter. Ebenso geschlossen wurden Betriebe, in denen das Abstandhalten nicht eingehalten werden konnte.
Dies betraf etwa Coiffeursalons und Kosmetikstudios. Ausgenommen von dieser Regel waren Lebensmittelläden und Gesundheitseinrichtungen wie beispielsweise Apotheken. Die Versorgung mit Lebensmitteln war stets sichergestellt, genügend Vorräte waren vorhanden. Trotz dieser Kommunikation vonseiten des Bundes blieben viele Menschen verunsichert. Regelmässig kam es in den Lebensmittelläden und Apotheken zu Hamsterkäufen, viele Regale blieben tagelang leer. Auch Desinfektionsmittel und Hygienemasken waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft und wurden zeitweise sogar aus Spitälern gestohlen. Um die Grundversorgung im Bereich Lebensmittel decken zu können, wurde unter anderem in der Migros Sonntagsarbeit eingeführt.
Die Stimmung in der Bevölkerung war angespannt. In der Öffentlichkeit wurde jedes Husten mit einem bösen Blick bestraft, in den öffentlichen Verkehrsmitteln hielten sich die Leute nicht mehr mit der blossen Hand an den Stangen fest, sondern zogen ihre Jacken über die Hand.
Fast die ganze Schweiz war beruflich oder auch persönlich betroffen. Etliche mussten ins Homeoffice, die Kinderbetreuung wurde komplizierter, da Schulen vorübergehend auf Fernunterricht umstellen mussten.
Der Bundesrat rief die Bevölkerung dazu auf, alle unnötigen Kontakte zu vermeiden, Abstand zu halten und die Hygienemassnahmen zu befolgen. Er rief insbesondere auch die ältere Bevölkerung dazu auf, zu Hause zu bleiben. Weitere Massnahmen waren Kontrollen an den Grenzen, später sogar ganze Grenzschliessungen.
16.03.2020 - BR zu: Coronavirus (COVID-19): Aktueller Stand und Entscheide (Video)
Nach einem Monat Lockdown lockerte der Bundesrat die Massnahmen bezüglich Covid-19. Dies betraf vor allem Spitäler sowie Betriebe, welche personenbezogene Dienstleistungen mit Körperkontakt anbieten. Die Lockerung sollte schrittweise und langsam geschehen.
Aufgrund der epidemischen Entwicklung und gestützt auf Empfehlungen der Wissenschaft entschied sich der Bundesrat am 16. April dazu, die Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor dem neuen Coronavirus zu lockern. Möglich war dies, weil die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus gut umgesetzt wurden.
Der Bundesrat verfolgte mit der Lockerung mehrere Ziele.
Erste Priorität hatte weiterhin der Schutz der Gesundheit der Schweizer Bevölkerung, insbesondere der besonders gefährdeten Personen. Gleichzeitig sollte der wirtschaftliche Schaden möglichst gering gehalten werden, weswegen gewisse Dienstleister ihren Betrieb wieder aufnehmen konnten. Die Anpassung der Massnahmen geschah mit der Einführung weiterer Schutzkonzepte. So wurde in einigen Betrieben – wie beispielsweise Coiffeursalons – eine Pflicht zum Maskentragen ausgesprochen.
In der ersten Etappe Ende April lockerte der Bundesrat die Massnahmen bei Einrichtungen, die nur eine geringe Anzahl direkter Kontakte aufweisen, Schutzkonzepte einfach umsetzen konnten und keine bedeutenden Personenströme verursachen. Weiter konnten ambulante medizinische Praxen ihren normalen Betrieb wieder aufnehmen. Wieder eröffnen konnten Coiffeurgeschäfte, Massagepraxen, Tattoo-Studios, Kosmetiksalons und Bau- und Gartenfachmärkte. Ab Ende April war es zudem möglich, wieder alle Güter in den Lebensmittelläden zu kaufen. Zwischenzeitlich waren in Lebensmittelläden gewisse Artikel und Rayons gesperrt gewesen.
Etappen zwei und drei wurden vom Bundesrat im April verkündet und im Mai bzw. Juni umgesetzt. In der zweiten Etappe ab dem 11. Mai öffneten die obligatorischen Schulen, Restaurants sowie die Einkaufsläden und Märkte wieder. Für die Gastrobetriebe wurden strenge Regeln kommuniziert: Unter anderem durften damals an einem Tisch höchstens vier Gäste sitzen. Weitere Regeln gelten bis heute: Zwischen den Tischen braucht es einen Abstand von zwei Metern, und die Gästegruppen dürfen sich nicht vermischen. Am 8. Juni durften in einem dritten Schritt die Mittel-, Berufs- und Hochschulen wieder Präsenzveranstaltungen abhalten. Nicht alle Schulen machten von diesen Lockerungen Gebrauch, einige führten bis zu den Sommerferien weiterhin Fernunterricht durch. Anfang Juni wurden Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe wie Museen, Bibliotheken, botanische Gärten und Zoos wieder geöffnet und das Versammlungsverbot konnte gelockert werden.
Medienkonferenz des Bundesrats - 22. April 2020 | SRF News (Video)
Der Vorfall, der zum Tod des Afroamerikaners George Floyd und monatelangen, teils gewalttätigen Protesten führte, ereignete sich am 25. Mai 2020 und begann mit dem Kauf einer Schachtel Zigaretten.
George Floyd kaufte besagte Zigarettenschachtel mit einem 20-Dollar-Schein und verliess das Geschäft, um in sein Auto zu steigen. Die Angestellten vermuteten, dass Floyd mit Falschgeld bezahlt hatte, und riefen die Polizei.
Als die Polizeibeamten Thomas Lane und James Kueng eintrafen, gingen sie zu Floyds Auto und forderten ihn auf, auszusteigen. Da Floyd zunächst nicht reagierte, richtete Lane seine Dienstwaffe auf ihn befahl ihm, die Hände auf das Lenkrad zu legen. Floyd begann zu weinen und sagte, dass auf ihn schon mehrmals geschossen worden war. Lane zerrte ihn aus dem Fahrzeug und fesselte ihn mit Handschellen. Die Polizisten führten ihn schliesslich zu ihrem Streifenwagen. Da Floyd offenbar klaustrophobisch war und sich gerade von einer Corona-Infektion erholte, wollte er sich auf den Boden legen. Die Polizisten forderten ihn auf, auf dem Rücksitz Platz zu nehmen, was Floyd nicht akzeptierte. Infolgedessen kam es zu einer Rangelei. Inzwischen war ein zweiter Streifenwagen mit den Beamten Derek Chauvin und Tou Thao eingetroffen. Chauvin hielt Floyd fest und drückte ihn mit seinem Knie auf Floyds Hals auf den Asphalt. George Floyd sagte immer wieder, dass er nicht atmen könne («I can’t breathe»).
Floyd verlor das Bewusstsein, und obwohl die Polizisten keinen Puls mehr fühlten, leisteten sie keine Erste Hilfe, sondern fixierten ihn weiterhin auf dem Boden. Schliesslich traf ein Krankenwagen ein, Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. George Floyd wurde im Spital für tot erklärt.
In den kommenden Tagen und Wochen gingen in vielen Städten Personen auf die Strasse, um gegen Polizeigewalt gegen Schwarze zu demonstrieren. Teilweise kam es an den Demonstrationen zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und Gegendemonstrant*innen sowie Ordnungskräften. In mehreren Staaten wurde die Nationalgarde aktiviert und wurden Ausgangssperren verhängt. Reporterinnen und Reporter wurden bei ihrer Arbeit behindert und teilweise verhaftet.
Es folgten weltweite Proteste gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt. Die Black-Lives-Matter-Bewegung motivierte auch viele Europäerinnen und Europäer, sich Demonstrationen anzuschliessen. Auch in der Schweiz kam es zu Solidaritätsbekundungen.
Nach Tod von George Floyd breiten sich Unruhen in den USA aus (Video)
Der schwedische Ministerpräsident Olof Palme fiel einem Attentat zum Opfer. Jahrzehntelang rätselte die Öffentlichkeit, wer die Tat verübt hatte. Neue Erkenntnisse bringen rund 30 Jahre nach der Tat endlich Licht ins Dunkel.
Olof Palme besuchte am 28. Februar 1986 mit seiner Frau Lisbeth ein Kino in Stockholm. Seine Leibwächter hatte er frühzeitig nach Hause geschickt, wie er es schon oft zuvor getan hatte. Er und seine Frau fuhren mit der U-Bahn ins Stadtzentrum und schauten sich eine Komödie an. Auf dem Heimweg wurde ihm von einem Unbekannten aus nächster Nähe in den Rücken geschossen, Lisbeth Palme wurde dabei leicht verletzt. Der Mörder entkam unerkannt.
Die polizeilichen Ermittlungen waren von Pannen begleitet. Der Tatort wurde nicht weiträumig genug gesperrt, und gewissen Spuren, wie etwa den Verletzungen von Lisbeth Palme, die den Tathergang hätten beleuchten können, wurde nicht nachgegangen. Es wurde vermutet, dass die Tat einen politischen Hintergrund hatte und dass Palme wegen seiner Aktivitäten als Ministerpräsident ermordet worden war.
Palme war bekannt für seine Ansichten für eine gerechtere Welt und plädierte für einen Mittelweg zwischen Kapitalismus und Kommunismus. In den 1980er-Jahren herrschte noch der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA. Palme setzte sich auch für die Gleichberechtigung ein, unter anderem unterstützte er die Aufhebung der Rassentrennung in Südafrika, die damals von dem rassistischen Apartheid-Regime mit brutaler Gewalt durchgesetzt wurde. Weiter stärkte er die Gewerkschaften und baute das staatliche Gesundheitssystem in Schweden aus.
Zunächst gerieten ausländische Akteure in Tatverdacht, zum Beispiel der südafrikanische Geheimdienst. Doch schon bald rückten mögliche einheimische Täter in den Vordergrund. Der Kleinkriminelle Christer Pettersson wurde von Zeugen in der Nähe des Kinos gesehen und verhaftet. 1989 wurde er zuerst schuldig gesprochen, in zweiter Instanz jedoch wieder freigesprochen. Grundlage für seine Verhaftung war eine Gegenüberstellung mit der Witwe gewesen, die ihn als den Täter identifizierte. Es stellte sich jedoch heraus, dass die verantwortlichen Polizisten Lisbeth Palme auf Pettersson hingewiesen haben und so die Gegenüberstellung verfälscht hatten.
Im Laufe der Jahre gab es immer wieder neue Theorien über den Mord. Zahlreiche Bücher wurden geschrieben. 2010 wurde sogar eigens für die Ermittlungen des Palme-Mords die Verjährung von Mord in Schweden abgeschafft.
Am 10. Juni 2020 gab die schwedische Kriminalpolizei schliesslich bekannt, dass sie ihre Ermittlungen einstellen: Basierend auf Recherchen von Journalisten könne davon ausgegangen werden, dass Stig Engström, ein Werbegrafiker, der die Politik Palmes verabscheute, der Täter gewesen sei. Da Engström 2000 starb, kann sein Motiv nicht abschliessend geklärt werden.
COLD CASE IN SCHWEDEN: Ermittlungen im Olof Palme Mord werden eingestellt (Video)
Anfang Juli konnte am Nachthimmel ein besonderes Spektakel bestaunt werden: Das erste Mal seit sieben Jahren konnte ein solch heller Komet beobachtet werden. Sein Name: C/2020 F3, auch Neowise genannt.
Was sind überhaupt Kometen? Es handelt sich hierbei um kleine Himmelskörper, die einen Durchmesser von einigen Kilometern aufweisen und im weiteren Sinne zu unserem Sonnensystem gehören. Sie sind wie Asteroiden Überreste der Entstehung des Sonnensystems. Viele von ihnen stammen aus dem Kuipergürtel, einer flachen, ringförmigen Zone ausserhalb der Neptun-Umlaufbahn, in der man rund 70’000 Objekte mit Durchmessern von mehr als hundert Kilometern sowie viele kleine Objekte vermutet.
Andere Kometen stammen aus der Oortschen Wolke, einer Ansammlung von Eis- und Gesteinsbrocken. Sobald diese Eisbrocken in Sonnennähe kommen, beginnen ihre Oberflächen zu verdampfen. Es lösen sich Brocken von der Masse, der Sonnenwind bläst diese gelösten Partikel und Gase vom Kometenkern weg. Daher weist der Schweif eines Kometen immer von der Sonne weg.
Vor sieben Jahren erfreuten sich Sterngucker*innen über den Anblick des Kometen C/2011 L4 (Panstarrs), wobei man diesen damals mehr erahnen als sehen konnte. Noch länger zurück liegen die Kometen Hyakutake und Hale-Bopp, die 1996/97 mit blossem Auge sichtbar waren. Um so spezieller die Situation Anfang Juli: Neowise war nämlich auch ohne Fernglas oder Fernrohr gut sichtbar.
Neowise war zuerst am Morgenhimmel im Nordosten zu sehen, später auch am Abendhimmel im Nordwesten. Entdeckt wurde der Komet am 27. März 2020 im Rahmen des Projekts Neowise durch das Weltraumteleskop Wise. Kometen sind die einzigen Objekte, welche die Namen ihres «Entdeckers» – in diesem Falle den des Teleskops – tragen. Bei Asteroiden ist das Namensgebungsverfahren komplizierter.
Wer den Kometen dieses Jahr verpasst hat, wird ihn leider nie wieder sehen. Das nächste Mal wird Neowise nämlich erst wieder in etwa 5000 bis 7000 Jahren von der Erde aus sichtbar sein.
Am nächsten zur Sonne stand C/2020 F3 am 3. Juli, den nächsten Punkt zur Erde erreichte Neowise am 23. Juli. «Nähe» ist dabei aber relativ zu verstehen: Mit 103 Millionen Kilometern war der Komet immer noch sehr weit entfernt. Zum Vergleich: Die Distanz zwischen der Erde und der Sonne beträgt 152 Millionen Kilometer. Der Schweif von Neowise wuchs zwischenzeitlich auf rund 3 Grad Länge an, was etwa dem sechsfachen Monddurchmesser entspricht.
Am 4. August 2020 um 18.08 Ortszeit ereignete sich in der libanesischen Hauptstadt Beirut eine Explosion. Die Ursache war ein Feuer, welches wahrscheinlich durch Schweissarbeiten entstand. Das Feuer brach in einem Lagerraum aus, wo sich Feuerwerkskörper befanden. Deren Explosion führte in einer Kettenreaktion zur Explosion einer riesigen Menge an in der Nähe gelagertem Ammoniumnitrat. Weite Teile des Hafens und der Stadt wurden durch die Explosion zerstört. Mindestens 190 Menschen wurden getötet und mehr als 6500 verletzt.
2013 war das moldauische Küstenschiff Rhosus in den Hafen von Beirut eingelaufen, um Fracht zu laden und dann weiter durch den Suezkanal zu fahren. Das Schiff war bereits beladen mit Ammoniumnitrat. Verschiedene Vorkommnisse wie zu wenig Geld für die Bezahlung der Durchfahrt durch den Kanal, aber auch ein kleines Leck am Schiff verhinderten die Weiterfahrt. Die libanesischen Behörden stuften das Schiff als nicht «schiffstauglich» ein und setzten es fest. Der Eigentümer verlor danach das Interesse an der Rhosus und gab das Schiff 2014 auf. Daraufhin wurde das Schiff von den libanesischen Behörden beschlagnahmt und die Ladung aufgrund der Explosionsgefahr in ein Lagerhaus im Hafen gebracht. Die libanesische Zollverwaltung forderte die Behörden später mehrmals dazu auf, das Ammoniumnitrat zu exportieren oder an das libanesische Militär zu übergeben. Vergebens.
Die genaue Ursache des Feuers, das sich am 4. August ausbreitete, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Von offizieller Seite bestätigt ist, dass dieses Feuer nahegelegene Feuerwerkskörper entzündete und diese dann die 2750 Tonnen Ammoniumnitrat zur Explosion brachten. Die Einsatzkräfte trafen kurz nach Ausbruch des Feuers ein, bekamen dieses aber nicht in den Griff. Etwa 15 Minuten nach Ausbruch kam es zu einer ersten Explosion, welche sogar im 240 Kilometer entfernten Zypern wahrgenommen werden konnte.
Die Explosion zerstörte insgesamt rund 15’000 Tonnen Getreidevorräte, für den wirtschaftlich sowieso bereits gebeutelten Libanon eine Katastrophe. Es kam in der Folge zu Massenprotesten in Beirut, die Bevölkerung forderte den Rücktritt der libanesischen Regierung. Unter dem anhaltenden Druck trat die Regierung unter Premierminister Hassan Diab am 10. August zurück.
Der Vorfall zog mehrere Strafverfolgungen mit sich. So wurde der für Lagerung und Sicherheit verantwortliche Hafenbeamte von Beirut unter Hausarrest gestellt. Weitere 16 Personen wurden festgenommen, darunter Hafen- und Zollbeamte sowie Personen, die für die Instandhaltungsarbeiten an der explodierten Lagerhalle beteiligt waren.
Anfang September 2020 ereignete sich in Moria, dem grössten Flüchtlingslager in Europa, ein Grossbrand, der das Lager und das sowieso bereits bescheidene Hab und Gut der Flüchtlinge fast vollständig zerstörte. Am 15. September wurden sechs mutmassliche Brandstifter verhaftet. Ab Mitte September 2020 wurde das Lager geräumt.
Das griechische Flüchtlingslager Moria befand sich im Landesinneren der Insel Lesbos, welche zu Griechenland gehört. Moria war Europas grösstes Flüchtlingslager. Ursprünglich konzipiert für 2800 Menschen, lebten zwischenzeitlich 20’000 Menschen im Lager (März 2020). Aufgrund der Überfüllung herrschten im Flüchtlingslager jahrelang katastrophale Verhältnisse. Die EU-Länder konnten sich trotzdem nicht zu einer Lösung durchringen.
In der Nähe des Ortes Moria wurde ab 2013 ein Screening-Center und Abschiebehaftgefängnis errichtet, das Platz für 98 Menschen bot. Die maximale Verweildauer im Lager war auf 30 Tage ausgelegt. Direkt daneben entstand auf einem früheren Areal des griechischen Militärs ein Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge. Im Zuge der Flüchtlingskrise von 2015 war das für 410 Menschen konzipierte Lager bald überbelegt. Daraufhin wurden die Kapazitäten im Lager ausgebaut. Die Verwaltung des Lagers stand unter der Verantwortung der griechischen Polizei in Zusammenarbeit mit dem hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR). Ab 2015 wuchs die Anzahl Menschen im Lager rapide an, Mitte 2019 waren es bereits etwa 10’000 Flüchtlinge. Die Behörden hatten die Situation nicht mehr im Griff. Es herrschten fatale humanitäre Zustände. Zelte und Hygienemöglichkeiten waren Mangelware, sodass sich die Flüchtlinge selbst helfen mussten und eigene Behausungen bauten.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen forderte angesichts der Covid-19-Pandemie im März 2020 eine sofortige Evakuierung des Lagers und eine Verteilung der Menschen auf EU-Länder. Im Lager teilten sich zu dieser Zeit 1300 Menschen einen Wasserhahn; Seife zum Händewaschen war nicht erhältlich, und es gab keine Möglichkeit, räumliche Distanz zu wahren.
Als am 8. September 2020 bekannt gegeben wurde, dass bei 35 Bewohnern des Lagers Covid-19 festgestellt worden war, kam es wegen der Quarantäne und Angst vor Ansteckungen zu Unruhen im Lager. Am späten Abend brach ein Brand im Lager aus. An diesem Abend waren die Winde sehr stark, wodurch die Flammen sehr schnell ausgebreitet wurden. Das Lager brannte dabei fast völlig aus. Am Morgen des 9. September war das Feuer weitgehend unter Kontrolle gebracht. Mehr als 12’000 Menschen wurden durch das Feuer obdachlos. Die Regierung in Athen geht davon aus, dass einige Flüchtlinge die Brände selbst gelegt haben, da innerhalb und ausserhalb des Lagers mehrere Feuer gleichzeitig ausgebrochen seien. Mitte September wurden fünf Verdächtige festgenommen, Ende September kamen die mutmasslichen Brandstifter in Untersuchungshaft.
Der Brand in Moria hat der Frage nach einer Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU neuen Nachdruck verliehen. Die Reaktionen der europäischen Staaten fielen unterschiedlich aus. Österreich war nicht bereit, Flüchtlinge aufzunehmen, Frankreich, Deutschland, Norwegen und die Niederlande hingegen schon. In der Schweiz gab die Stadt Bern bekannt, 20 Flüchtlinge aus Moria aufzunehmen.
Nach Moria-Brand: Polizei auf Lesbos setzt Tränengas ein | DW Nachrichten (Video)
Die Amerikanerin Jennifer Doudna und die Französin Emmanuelle Charpentier erhielten für ihre revolutionäre Entdeckung der Genschere den Nobelpreis für Chemie. Die Züchtung von resistenten Pflanzen und Therapien gegen Erbkrankheiten wird durch diese Erfindung in Zukunft einfacher.
CRISPR/Cas bedeutet Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats (auf Deutsch: gruppierte kurze palindromische Wiederholungen mit regelmässigen Abständen) und CRISPR-associated (auf Deutsch: CRISPR-assoziiert). Mit dieser molekularbiologischen Methode kann DNA geschnitten und verändert werden.
Bei Erkrankungen können etwa gezielt diejenigen Stellen im DNA-Strang angesteuert werden, die für eine Krankheit verantwortlich sind. Mit der Genschere CRISPR kann dann eine fehlerhafte DNA-Sequenz «ausgeschnitten» werden.
Die Anwendungsmöglichkeiten von CRISPR sind weitreichend, und die Methode dürfte in naher Zukunft viele Forschungsfortschritte ermöglichen. CRISPR unterscheidet sich von der konventionellen Gentechnik dahingehend, dass keine artfremde DNA eingeschleust, sondern unerwünschte DNA entfernt wird. Deshalb gilt beispielsweise in den USA ein Zuchtpilz, der mit CRISPR verändert wurde, offiziell nicht als genverändert.
Die neue Methode eröffnet also viele Möglichkeiten, birgt jedoch auch Risiken. Wie bei allen Eingriffen in die Natur stellen sich ethische Fragen nach der Zulässigkeit von Gen-Veränderungen.
In China und in Grossbritannien gibt es beispielsweise Forschungen an menschlichen Embryonen, bei denen die Möglichkeiten des sogenannten Genome Editings untersucht werden. In den meisten Ländern sind Forschungen an Embryonen verboten. Die zuständige britische Behörde weist nach starker Kritik darauf hin, dass die veränderten Embryonen nicht bei Menschen eingepflanzt werden dürfen und lediglich zu Forschungszwecken verwendet werden.
Zahlreiche Forscher*innen fordern ein Moratorium gegen Veränderungen des menschlichen Erbguts – es besteht die Befürchtung, dass «Designerbabys» erschaffen werden, deren verändertes Erbgut sich auf die kommenden Generationen auswirken könnte. Unter den Befürworter*innen des Verbots ist auch Emmanuelle Charpentier.
Nach einem regelrechten Wahlkrimi stand fest, dass der Demokrat Joe Biden die amerikanischen Präsidentschaftswahlen gewonnen hatte. Präsident Trump und seine Anhänger*innen zweifelten aber die Ergebnisse an und forderten Nachzählungen der Stimmen.
Bereits im Vorfeld der Wahl streute Amtsinhaber Donald Trump Gerüchte, dass die Wahlen manipuliert sein könnten und dass die Briefwahl nicht fälschungssicher sei. Obwohl zahlreiche Expert*innen ihm widersprechen, hält sich der Vorwurf der Wahlfälschung hartnäckig unter den Trump-Fans.
Trump weigerte sich zunächst, den Wahlsieg Bidens anzuerkennen, und klagte mit seinen Anwält*innen gegen die Auszählungen und liess Ergebnisse nachzählen – das Resultat blieb bestehen. Das Trump-Team schreckte in der Folge auch nicht vor Verschwörungstheorien zurück, um die Wahlniederlage zu erklären.
Viele befürchten einen erheblichen Verlust des Vertrauens in die demokratischen Prozesse des Landes. So denkt fast jeder zweite Republikaner oder jede zweite Republikanerin, dass Trump der rechtmässige Sieger sei, obwohl die Fakten gegen Trumps Behauptungen sprechen.
Ein Merkmal einer Demokratie ist die friedliche Machtübergabe bei Regierungswechseln. Trumps anfängliche Weigerung, mit der neuen Regierung zu kooperieren, schreckte daher viele Leute auf. Auch Republikaner*innen begannen zunehmend, Trumps Verhalten zu kritisieren, und forderten ihn auf, seine Niederlage einzugestehen.
Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris sind dabei, Kandidat*innen für ihr Kabinett zu suchen. Sie wollen ein möglichst diverses und gleichzeitig erfahrenes Kabinett berufen, um die anstehenden Herausforderungen bewältigen zu können. Bidens erklärtes Ziel ist es, das Land nach vier turbulenten Jahren wieder zu einen. Die Amtseinführung wird am 20. Januar 2021 stattfinden.
Die US-Präsidentschaftswahl einfach erklärt (explainity® Erklärvideo)
Der weltberühmte Komponist Ludwig van Beethoven würde am 16. Dezember 2020 seinen 250. Geburtstag feiern. In der Stadt Bonn, seinem Geburtsort, und auch in anderen Orten Deutschlands und der Schweiz waren zahlreiche Veranstaltungen geplant gewesen. Die meisten mussten wegen Corona wieder abgesagt werden.
Beethoven gilt als der wohl berühmteste und wichtigste Komponist der europäischen Musikgeschichte. Manche seiner Kompositionen waren für die damalige Zeit revolutionär und beeinflussten Generationen von Musikern. Er kam im Jahr 1770 in Bonn zur Welt. Sein Talent wurde schon früh entdeckt: Er war ein Klaviervirtuose und trat schon im Alter von nur sieben Jahren zum ersten Mal öffentlich auf. Als Komponist schuf er zahlreiche Werke, zum Beispiel Klavierkonzerte und Klaviersonaten, darunter die berühmte «Mondscheinsonate» (die erst später so benannt wurde). Aber auch eine Oper («Fidelio») und mehrere Sinfonien schuf er. Das Finale der 9. Sinfonie, das im Nachhinein den Namen «Ode an die Freude» erhielt, dürfte auch jenen bekannt sein, die keine klassische Musik hören: Sie wurde 1985 zur offiziellen Europahymne ernannt und zählt zu Beethovens berühmtesten Werken überhaupt.
Es ist besonders bemerkenswert, dass bei Beethoven, kurz bevor er 30 Jahre alt wurde, ein Gehörleiden diagnostiziert wurde. Etwa 1798 zeigten sich erste Symptome, später führte die Krankheit zu fast vollständiger Taubheit. Die gesundheitlichen Folgen stürzten Beethoven in eine tiefe persönliche Krise. Seine Karriere als Pianist musste er aufgeben, aber trotz kaum vorhandenen Gehörs komponierte Ludwig van Beethoven noch weitere Werke, darunter die oben erwähnte 9. Sinfonie, die im Jahr 1824 uraufgeführt wurde. Nach einer schweren Gelbsucht und einer darauffolgenden Lungenentzündung starb Beethoven schliesslich im Jahr 1827 im Alter von 56 Jahren.
Sein 250. Geburtstag sollte ab dem 16. Dezember 2020 ausschweifend gefeiert werden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden jedoch bereits viele Konzerte abgesagt. Die Stadt Bonn will das Jubiläum jedoch bis ins Jahr 2021 feiern und hofft auf Besserung der Zustände, um des musikalischen Genies doch noch gebührend zu gedenken.